Verkehr

Klima

Wir haben die recht hohe Hürde zur Aufnahme in die AGFS NRW – die Arbeitsgemeinschaft der Fußgänger- und Fahhrradfreundlichen Städte in NRW genommen und arbeiten seither zielgerichtet an den Hausaufgaben, die daraus resultieren. Auch in den illustren Kreis des Zukunftsnetzes Mobilität NRW haben wir es geschafft. Beide helfen uns fachlich, bieten enormes Potential für den kollegialen Austausch und sind für den Zugang zu dem ein oder anderen Förderprogramm gar zwingend. Darüber hinaus gehören wir zu den über 180 Kommunen der AG lebendige Städte, die gemeinsam für mehr kommunale Selbstverantwortung bei der Gestaltung der Tempozonen eintreten – insbesondere für die Einrichtung von Tempo 30 in Wohn- und innerstädtischen Bereichen.

Bis dato benötigen wir hierzu immer noch die „Nischen“ (Schulen, Kindergärten, Heime, Krankenhäuser o.a. „kritische Infrastruktur“) oder über Grenzwerten liegende Verkehrszahlen oder Lärmbelastungen, um agieren zu können. Dort, wo wir dies allerdings machen konnten und können, reagieren wir schnell (s. Xantener Str., teile des Außenwalles o.a. Beispiele).

Der Fachbereich 61 – u.a. Satdtplanung hat seit Herbst 2024 durch einen Mobilitätsmanager Verstärkung bekommen. Gemeinsam konnte ein viel gelobtes Mobilitätskonzept vorgestellt werden, bei dem die Bevölkerung analog und digital sich stark einbringen konnte, was sie auch in erfreulicher Zahl gemacht hat. Darüber hinaus wurde eine AG aus der Politik einberufen, die allerdings teils unterschiedliche Interessen verfolgen und nicht ganz am gleichen Strange ziehen. Partizipationsprozesse sind gut, aber nicht immer schnell zielführend!

Sehr gut ist m.E. auch das relativ neue Radverkehrskonzept gelungen, das den Bürger*innen in den Ortsteilen vorgestellt wurde, auch um Anregungen von „vor Ort“ noch einzubeziehen.


Im Zusammenhang mit dem Radverkehr im Besonderen und einem modal split im Allgemeinen ist auch einiges passiert. So konnte die Radstation am Bahnhof eingeweiht werden, das touristische Knotenpunktsystem aktualisiert und neue Routen (Baumkreis-Route, die die wir4-Städte verbindet) eröffnet werden. Bei den Radwegen selbst wurden diverse Verbesserungen vorgenommen, große „Würfe“ (etwa die Alpener Strasse!) aber nur sehr wenige (Bsp. Orsoyer Str.). Das soll besser werden – gerne immer auch in Abstimmung mit dem RVR- und dem Kreiskonzept.

Meilensteine für eine ländlich geprägte Region, wie unsere, konnten im öffentlichen Nahverkehr gesetzt werde. Allen voran möchte ich die zweite Linie des Rheinberger Bürgerbusvereins erwähnen – für mich die bedeutungsvollste, den ÖPNV-Flankierende Maßnahme. Wir haben den gut genutzten Stundentakt und damit eine echt attraktive Alternative zum klassischen Bus. Zudem pünktlichst! und ehrenamtlich! Ein Riesendank gilt den Fahrer*innen und natürlich dem sehr engagierten Vorstand. Belohnt wurde dieses Engagement auch durch den Bau einer zweiten Garage am Melkweg.

Lohn dafür war auch der Erfolg, zum 10-jährigen Jubiläum des Rheinberger Vereins und zum 25-jährigen des Dachverbandes der Bürgerbusse NRW im Oktober 2024. Eine tolle Jubiläumsveranstaltung nach Rheinberg zu holen, zu der auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gerne gekommen ist! Tolle Bilder in der Stadthalle und auf dem Marktplatz!

Kaum zu glauben, aber wahr. auch beim Schienen-Nahverkehr ÖSNV – bei der RB 31 Konnten perspektivisch deutliche Verbesserungen – nicht zuletzt durch die stete druckvolle Thematisierung der Bürgermeister an der Strecke (Moers, Rheinberg, Alpen und Xanten) sowie dem Kreis Wesel erzielt werden. Statt der ursprünglich geplanten Elektrifizierung der Stellwerke um 2040 (!) konnte es gelingen, mit der DB Netze zusammen in das Schnelläuferprogramm zu kommen und darüber schon ab 2026 den Ausbau in Angriff zu nehmen sowie in der Folge gute Aussichten auf einen stabilen 30-Minutentakt ab Anfang der 30er Jahre hinzubekommen!

Das „wir4-Projekt „ODI“ ist endlich angelaufen und das gleich sehr gut. Dieses „On-Demand-System“ mit seiner großen Flexibilität ist gerade in Rheinberg inzwischen richtig gut frequentiert und die Nutzerzahlen steigen stetig. Umso erfreulicher ist es zunächst, dass nach Auslaufen der Bundes- und Teilen der Landesförderung eine Verlängerung bis zum Ende 2025 erreicht werden konnte. Die kommunalen Eigenmittel dazu schmerzen zwar, aber mit breitem politischen Willen wurde die Bereitstellung letztlich getragen. Die Hoffnung auf einen kreisweiten Ausbau bleiben für 2026 ff damit erst einmal erhalten.